Ist der Hund ein Wildtier?

Der Hund ist kein Wildtier. Ein Wildtier ist ein Tier, das in der Wildnis lebt und dem Menschen nicht als Haustier, Nutztier oder Zuchttier dient, also ist der Hund kein Wildtier mehr, denn seit rund 35 000 Jahren sucht er die Begegnung mit dem Menschen und ist somit unser ältestes Haustier.

Selbst Hunde die ohne einen Besitzer leben, also verwildert sind, sind immer noch keine Wildtiere.

Die meisten von ihnen, die keine schlechten Erfahrungen mit dem Menschen gemacht haben, schließen sich dem Menschen gerne an und fühlen sich ihm verbunden, oder partizipieren von ihm indem sie, wie einst ihre Vorfahren der Wolf, deren Essensreste fressen oder sich füttern lassen.

Selbst Hunde für die der Mensch ein Feind ist halten sich immer noch in dessen Nähe auf, wenn auch mit gebührender Vorsicht.

Die wilden Verwandten

Der Hund, wie wir ihn kennen hat aber durchaus wild lebende Verwandte, wie die afrikanischen Wildhunde, dessen asiatische Variante, oder die Rothunde und auch der Dingo ist ein australischer Wildhund.

Sie leben völlig autark in ihrem Rudel und schließen sich dem Menschen nicht an.

Vom Wildtier zum Haustier

Der Stammvater unserer geliebten Vierbeiner war einst das am weitesten verbreitete Raubtier, bevölkerte nahezu die gesamte Erde und war auf allen Kontinenten zu finden.

So war es nicht verwunderlich, das Mensch und Wolf schon vor 45 000 Jahren häufig aufeinander trafen, zumal sie Jagd auf die gleiche Beute machten.

Zum Haustier wurden sie dann allmählich und die Wissenschaft spricht da von einem Zeitspektrum zwischen 35 000 und 15 000 Jahren, wobei der Prozess der Domestizierung (lat. domesticus – häuslich) wohl schleichend vonstatten ging.

Vermutlich stellen die Wölfe fest, das sie vom Menschen profitieren, wenn dieser seine Essensrest zurück ließ und folgten ihm dann auf die Jagd.

Aber auch der Mensch hatte Vorteile mit einem Wolfsrudel als Jagdbegleiter, die zudem auch hervorragende Wächter waren und vor anderen Wildtieren und Räubern, wie Bären warnten.

Diese Symbiose von Mensch und Wolf war sehr vielversprechend und erfolgreich.

Die Zähmung des wilden Wolfs

Die ersten zahmen Wölfe waren sicherlich als Welpen zum Menschen gekommen und im Laufe der Jahrtausende wurde diese Verbindung immer enger, bis der Hund der beste Freund des Menschen wurde.

In den Anfängen folgte der Wolf dem Menschen ohne sich dem Menschen anzuschließen, aber das ausgeprägte Sozialverhalten und die Kooperationsbereitschaft machten ihn im Laufe der Zeit zu einem zuverlässigen Partner, der dem Menschen gute Dienste leistete indem er Haus, Hof oder Vieh bewachte und dafür Futter bekam und vermutlich auch Zuwendung.

Der Deal macht sich bis heute bezahlt. Aus dem nebeneinander wurde ein miteinander.

Der Zeitpunkt der Abspaltung des Hundes vom Wildtier Wolf

Nicht alle Wölfe schlossen sich dem Menschen an, irgendwann fand eine Spaltung statt, zwischen denen, die sich dem Menschen zuwandten und somit zu Hunden wurden und denen, die sich gänzlich vom Menschen fern hielten und Wölfe blieben.

Der Urvater aller Hunde ist aber der Wolf, auch wenn die Ähnlichkeit bei einigen der rund 800 Hunderassen das kaum erahnen lässt.

Wie unterscheidet sich das Wildtier Wolf vom Haustier Hund?

Den ausgezeichneten Geruchssinn und das hervorragende Gehör haben beide gemeinsam, ein bedeutendes Erbe, das der Hund von seinem Stammvater Wolf hat und das beide auszeichnet.

Ebenso haben beide gemeinsam ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und eine hohe Kooperationsbereitschaft.

Der Hund hat gelernt in den Gesichtern der Menschen zu „lesen“ und zu verstehen und auch der Mensch hat gelernt das Verhalten des Hundes zu interpretieren.

So hat der Wolf sein Heulen abgelegt und der Hund das Bellen gelernt, zum Zwecke der Kommunikation.

Der Wolf als Rudeltier hat sich im Laufe der Jahrtausende in den Hund verwandelt, der in seine Kleingruppe, dem Rudel, den Menschen als vollwertiges Mitglied einbezieht.

Sehr zur Freude von uns Menschen, die im Hund den wohl treuesten Hund finden.

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