Gründe für anhängliche Hunde und was Hilft

Einige Hundebesitzer werden früher oder später einmal erleben wie ihr Hund auf einmal sehr anhänglich wird. Oftmals lässt das sehr schnell wieder nach aber in manchen fällen wird der kleine Schützling auf einmal zu einem sehr vehementen schatten.

In solchen fällen sollte man dann vielleicht doch versuchen dem Hund die Anhänglichkeit ab zu gewöhnen.

Hunde sind anhänglich weil sie entweder das Gefühl haben nicht sicher zu sein, weil sie nicht zur ruhe kommen können, oder weil sie nichts verpassen wollen und alles kontrollieren müssen was ihr Mensch den ganzen Tag macht.

Das sind die drei Hauptgründe aber natürlich gibt es auch noch ein paar spezifischere Gründe die oft von kranken Hunden oder Hunden die eine schwere „Kindheit“ hatten an den Tag gelegt werden. Auf diese Spezifischen Gründe werde ich in diesem Artikel nicht eingehen.

Wenn der Hund Zuhause sehr anhänglich ist dann kann das entweder aufgrund von Kontrollwahn sein oder auch weil er sich Zuhause nicht sicher fühlt oder nicht zur Ruhe kommt.

Aber wie findet man jetzt heraus welcher der Gründe zutreffend ist?

Das ist im Grunde ganz einfach. Man erkennt es am Verhalten des Hundes.

Wenn der Hund immer sehr nah an Dir dran sein will und sich öfter nervös umschaut oder zusammen zuckt wenn es neue oder komische Geräusche zu hause gibt dann hat er sehr wahrscheinlich angst und fühlt sich zuhause nicht sicher.

Rennt dein Hund dir immer schwanzwedelnd hinterher und schaut dir neugierig bei allem zu was du machst und bellt er oder reagiert er neugierig auf neue Geräusche? Dann ist er vermutlich ein kleiner Kontrollfreak und muss alles beobachten was du machst.

Wenn dein Hund aber andauernd unruhig umher rennt und Dir hinterher rennt oder immer wieder seinen Schlafplatz ändert dann hat er vermutlich Probleme zur ruhe zu kommen.

Der Hund ist Anhänglich weil er Angst hat oder weil er sich unsicher fühlt

Der Hauptgrund für übertriebene Anhänglichkeit bei den meisten Hunden ist schlichtweg Angst.

Gerade bei ganz jungen Hunden die noch unsicher sind kommt es oft zu einer übertriebenen Anhänglichkeit.

Auch wenn sich der Hund erschreckt wird er eine ganze weile danach noch sehr anhänglich sein.

Dieses Verhalten ist vollkommen normal bei Hunden und kann und sollte auch nicht aberzogen werden.

Hunde sind Rudeltiere und das Rudel bringt ihnen Sicherheit. Ist der Hund also noch Jung oder hat sich der Hund gerade erschreckt so wird er die Nähe des Rudels, oder in diesem Fall die Nähe des Besitzers, suchen um sich Sicher zu fühlen.

Wenn dein Hund aber ständig anhänglich ist und zwar auch Zuhause dann sollte man etwas dagegen tun.

Zeigt der Hund Anzeichen von Unsicherheit und Angst auch wenn ihr beide Zuhause seid und der Hund nicht mehr Jung ist dann fühlt sich der Hund Zuhause nicht Sicher.

Das ist ein Problem das auf jeden fall gelöst werden sollte da der Hund sonst auf Dauer gestresst sein kann was ihm gar nicht gut tut.

Am besten solltest du einmal mit deinem Hund durch die Wohnung laufen und schauen ob es Räume gibt die er nicht gerne betritt oder meidet. Befindet sich sein Bett in diesem Raum dann solltest du das Bett vielleicht in einen anderen Raum legen und schauen ob er dann zur ruhe kommen kann.

Wenn der Hund nur ein Bett hat ist es vielleicht eine gute Idee ein paar weitere Schlafmöglichkeiten für den Hund zu schaffen und zu schauen ob er eine davon vielleicht besser annimmt als sein bisheriges Bett.

Dabei reicht es meistens einfach ein paar Decken oder Kissen auf den Boden zu verteilen und zu beobachten ob der Hund diese als Schlafplatz annimmt.

Wenn er einen neuen Schlafplatz auserkoren hat dann kannst du testen ob es an der Position oder der Decke selbst lag indem du das Bett an die stelle der Decke stellst und schaust ob er das Bett jetzt akzeptiert oder nicht.

Nach diesem Ausschlussprinziep kannst du dann weiter testen.

Wenn der Hund immer noch keine Anstalten macht zur Ruhe zu kommen dann könnte es sein weil deine Wohnung zu offen ist. Hunde wollen manchmal etwas Schutz beim schlafen haben.

Hier währe es eine gute Idee eine Hundehöhle zu testen oder mit Kissen selber eine zu bauen.

Fühlt sich der Hund in seiner Höhle sicher wird er darin schlafen und Dich in ruhe lassen.

Der letzte Grund für einen ängstlichen Hund Zuhause ist Verlustangst. Wenn du oft weg bist und deinen Hund alleine lässt oder wenn der Hund nachts nicht im selben Zimmer schlafen darf wie du dann kann es sein das der Hund das Gefühl bekommt vom Rudel ausgeschlossen zu werden.

Versuche also entweder jemanden zu finden der auf deinen Hund aufpasst wenn du sehr oft weg bist oder versuche den Hund so viel wie möglich mit zu nehmen. Lasse den Hund unbedingt in dem selben Zimmer schlafen wie du oder gib ihm zumindest die Möglichkeit dazu.

Wenn Hunde nicht bei ihrem Rudel schlafen dürfen könnte das auch zu Verlustängsten führen.

Der Hund muss alles Kontrollieren was Du tust

Das ist auch ein sehr weit verbreitetes Problem mit dem Hundebesitzer oft zu kämpfen haben.

Der Hund lässt einen nicht in frieden und folgt einem überall hin weil er nichts verpassen will.

Aber was kann man machen um seinem Hund so ein Verhalten ab zu gewöhnen?

Es gibt mehrere Ansätze und Vorgehensweisen die man hier Versuchen kann. Welche bei deinem Hund funktioniert muss sich dann allerdings Zeigen.

Jeder Hund ist anders und nicht jede Übung wird bei jedem Hund funktionieren.

Laste deinen Hund aus

Das ständige Kontrollieren könnte daher kommen das dein Hund nicht ausgelastet ist.

Versuche also deinen Hund aus zu lasten indem du Übungen mit ihm machst oder einen großen Spaziergang.

Dann, wenn ihr wieder Zuhause seid, geh durch die Wohnung oder erledige ein paar dinge in der Wohnung wo dich dein Vierbeiner Normalerweise immer verfolgt.

Verfolgt er dich immer noch selbst nach einigen Minuten und gibt keine Ruhe dann lag es nicht daran das er nicht ausgelastet war und du solltest die Nächste Methode ausprobieren.

Laufe hin und her

Dieser Tipp klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas eigenartig aber bei manchen Hunden funktioniert er überraschend gut.

Die Idee ist deinen Hund mit deiner Tätigkeit zu Langweilen um ihm zu zeigen dass es gar nicht so spannend ist was du da den ganzen Tag machst und ihn dazu zu bewegen von deiner Seite ab zu lassen.

Laufe also sobald dein Hund anfängt dich zu verfolgen von einem Zimmer ins andere und dann wieder zurück ohne deinen Hund an zu schauen oder etwas „spannendes“ zu machen.

Wenn du glück hast wird es dem Hund bald zu langweilig und er wird aufhören dich zu verfolgen.

Sobald er dich nicht mehr verfolgt kannst du anfangen wirklich etwas zu machen und sollte der Hund wieder anfangen dich zu verfolgen dann lauf einfach wieder auf und ab. Nach ein paar tagen wird er gelernt haben das es nichts bringt dich ständig zu verfolgen.

Zeige dem Hund das er nicht Teil aller deiner Tätigkeiten ist

Manche Hunde gehen sogar so weit und verfolgen ihre Besitzer bis auf die Toilette. Spätestens dann sollte man dem Hund beibringen das ihr auch sehr gut ohne ihn zurecht kommt und alles machen könnt ohne das er neben euch her läuft.

Die einfachste Möglichkeit das zu machen ist ihm zu sagen das er bleiben kann und sollte er versuchen dich zu verfolgen dann schließe einfach die Tür hinter dir. Wichtig hierbei ist es den Hund nicht ein zu sperren sondern ihm zu zeigen das er euch jetzt nicht verfolgen braucht.

Lasst den Hund auch nicht zu lange alleine sondern macht was auch immer ihr machen wolltet und dann kommt zurück in das Zimmer. Versucht den Hund dabei nicht zu begrüßen sondern geht einfach an ihm vorbei.

Wenn ihr ihn begrüßt dann habt ihr ihm das Gefühl gegeben das es etwas besonderes war das ihr alleine unterwegs wart und etwas ohne ihn gemacht habt.

Der Hund kann nicht zur Ruhe kommen

Der letzte Grund für einen Anhänglichen Hund ist das er einfach nicht zur Ruhe kommen kann.

Gerade Junge Hunde haben oft Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen aber auch manche ausgewachsenen Hunde können manchmal etwas sehr unruhig werden.

Das erste was du dich fragen solltest ist ob es einen Grund dafür gibt. Ist es besonders laut oder steht das Bettchen des Hundes vielleicht im Flur oder einer anderen stelle an der oft vorbei gelaufen wird?

Sollte eines oder beides zu treffen dann versuche für deinen Hund einen Schlafplatz zu finden an dem er zur Ruhe kommen kann.

Es ist auch eine gute Idee mehrere Bettchen in der Wohnung zu verteilen um dem Hund mehr optionen zu geben.

In jedem fall ist es wichtig dem Hund einen Ort zu geben an dem er sich entspannen kann.

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